La Folia Barockorchester

LA FOLIA - dieser Begriff stand im Barockzeitalter für Kühnheit, Wildheit, Ausgelassenheit, Lustbarkeit und insgesamt für eine künstlerische Haltung der Freiheit und überbordenden Kreativität. Seit seiner Gründung 2007 belebt das La Folia Barockorchester, auf historischen Instrumenten, mit eben diesen Attributen die internationale Musikszene und sorgt für Aufsehen.

La Folia Barockorchester

- das „Originalklang-Orchester“.

Ob in kammermusikalischer Besetzung oder mit spätbarocker Opulenz, ob mit Instrumentalmusik oder in der Zusammenarbeit mit Vokalsolisten – immer steht das junge Ensemble um den Gründer und Konzertmeister Robin Peter Müller für vitale und mitreißende Interpretationen der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Historisch informiert suchen die Musiker des La Folia Barockorchesters stets nach Möglichkeiten, die Emotionen und Inhalte der vergangenen Jahrhunderte auch in der Gegenwart erlebbar werden zu lassen.

Stockfisch-Shop

"Violinkonzerte von A.Vivaldi und G.A.Brescianello"

A.Vivaldi: “Le quattro stagioni”

Die risikofreudige, mitunter scharfkantige, in jedem Fall expressive Neuinterpretationen der „Vier Jahreszeiten“ durch das La Folia Barockorchester ist auch die Chance, Vivaldis Meisterwerk in einem neuen, gleichsam zeitgenössischen Licht zu sehen: Als ein Denkanstoß, das Verhältnis von Mensch und Natur zu beleuchten und sogar als eine Möglichkeit, einmal über eine Klanggeschichte des Klimawandels nachzudenken. Denn in Europa herrschte vom 15.-18. Jahrhundert eine so genannte „Kleine Eiszeit“, deren wirtschaftliche, politische und auch kulturgeschichtliche Konsequenzen im Grunde bis heute nicht hinreichend Beachtung finden. Unter anderem waren dies extreme Kälteeinbrüche in sonst eher milden Klimazonen. Und so kam es eben auch dazu, dass die Lagune in Venedig u.a. 1708/09 zufror. Es ist vermutlich dieses konkrete Ereignis, auf das Vivaldi in seinem „Winter“ genannten Violinkonzert Bezug nimmt.

G.A. Brescianello (ca. 1690-1758): Violinkonzert in C-Dur

Manuskr. Mus.2364-O-1 SLUB Dresden

1738 erschien in Amsterdam eine Sammlung mit 6 Konzerten und 6 Sinfonien. Diese Werke fanden noch im gleichen Jahr den Weg an den Dresdner Hof. Wie auch das Violinkonzert C-Dur, das auf dieser SACD als weltweite Erst-Einspielung veröffentlicht wird. Es weist einige Charakteristika auf, die das Konzert durchaus aus der Fülle der Kompositionen der Zeit herausragen lassen. Vor allem fällt die starke Verzahnung von Solo-Violine und Tutti auf, die in der vorliegenden Aufnahme in solistischer Orchesterbesetzung besonders zur Geltung kommt.

A.Vivaldi: "Il grosso mogul" Violinkonzert in D-Dur RV208

Wir müssen uns Venedig als einen Knotenpunkt der frühneuzeitlichen Globalisierung vorstellen: Wie in einem Brennglas sind in dieser Stadt verschiedenste Bereiche der Welt, seien es kulturelle, ökonomische, ethnische oder religiöse, verdichtet. Und Venedig schwankt: Im Hinblick auf den Umgang mit dem Fremden pendelt der Zeitgeist zwischen Angst und Faszination. In diesem Horizont steht letztlich Vivaldis „Il grosso mogul“.

Es handelt sich um ein Violinkonzert, das hinsichtlich seiner Strukturen auflösenden Form, seiner glühenden Emotionen, seiner exotischen Anreicherungen der Melodik und Harmonik, der ungewöhnlich langen Phrasen, der schwindelerregenden technischen Anforderungen und der geradezu provokativ-egoistisch ausufernden unbegleiteten Passagen der Solo-Violine die Grenzen des Zeittypischen sprengte.

Super-Audio-CD Hybrid: SACD Stereo + 4.0 Surround + CD-Layer
SFR 357.4086.2  •  total time 62:02

Das "Palais im Großen Garten" in Dresden

gilt als eines der frühesten Barockbauwerke im deutschsprachigen Raum. Errichtet wurde es 1680 als Garten- und Lustschloss. Die Aufnahmen zu dieser Produktion fanden im Festsaal des "Palais im Großen Garten" statt. Er zeichnet sich durch einen lebendigen Klang aus und ermöglicht es Musikern, sich gegenseitig perfekt zu hören. Die Länge des Nachhalls im Festsaal beträgt zwischen 3 und 4 Sekunden. Insbesondere hohe Frequenzen klingen sehr elegant aus, und die Reflexionen „kleben“ sozusagen an den Instrumenten – die Aufzeichnungen wirken „verbunden“ und keineswegs so, als ob sich zu einem „trockenen“ Ensemble später ein Raum hinzugesellt.

Einen Film über die Recording Sessions in Dresden finden Sie auf dem Stockfisch-Channel bei YouTube.

MUSIKER

Auf der Produktion "Violinkonzerte von A.Vivaldi und G.A.Brescianello" wirken mit:

Robin Peter Müller - Solo-Violine & Leitung / Pia Grutschus - Violine / Filip Marius - Violine, Barockgitarre / Sibille Klepper - Viola / Gerd Fischer-Baudys - Violoncello / Sophia Scheifler - Violone / Vanessa Heinisch - Theorbe / Naoki Kitaya - Cembalo